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Redeem: 999 (Review)

Artist:

Redeem

Redeem: 999
Album:

999

Medium: CD
Stil:

Rock / Alternative

Label: Rockville / Soulfood
Spieldauer: 43:12
Erschienen: 06.05.2011
Website: [Link]

Fast U2-ige Gitarrenschlieren, angezerrter Bass und mainstreamig inszenierter Melancholiegesang (Stichwort Harmonien) - diesen ersten Eindruck bestätigen und untermauern REDEEM im weiteren Verlauf mit hittigen Tracks zwischen dem, was man heute landläufig als Alternative bezeichnet und … ja, was eigentlich noch?

STONE TEMPLE PILOTS, ALICE IN CHAINS bis CREED ("Broken" vor allem) mit nicht ganz so viel Pathos standen bei REDEEM Pate. "Adore" ist mit Blick auf dieses Umfeld ein allzu typischer Aufbruchssong. Die ambivalenten Songtitel lassen auf ebenso ärgerliche lyrische Allgemeinplätze schließen, die vor dem gekonnt auf fette Videountermalung ausgerichteten Arrangementhintergrund besonders augenfällig werden. Es geht ums Statement, das Gesehenwerden, und weniger um die Inhalte, solange sie knallig ausgebreitet werden. Dass über ihre Flegeljahre hinausgewachsene Musikfans auf Dauer mit einem Erzeugnis wie "999" (was will der Titel überhaupt sagen?) per du bleiben, steht zu bezweifeln. Die Single "Promises" verärgert mit ekligen Dancefloor-Synthies, die - so unterschwellig sie auch eingebettet sind - irgendwie nicht passen, wenn man zur Zeitgeist-immunen Hörerzunft gehört.

Wo REDEEM einerseits die bodenständigen Rocker hervorkehren - gleichwohl mit extralarge-Hosen -, gebärdet das hibbelig tänzerische "Gravity" sich wieder leicht künstlich wie ein Achtziger-Fegebesen auf allzu glattem Waverock-Parkett. "One of these Days" fährt pathetische Streicher auf, und "The Lesson" sagt eher mal gar nichts aus, wo sowieso allgemeine Substanzarmut herrscht. "Micro Suicide" hingegen ist das treibende Glanzlicht der Platte, zumindest rein musikalisch, denn wie angedeutet: Handwerklich ist alles im Grünen, aber Mehrwert wird man auf "999" angesichts zu vieler Platitüden nicht finden. Geht vielleicht in die Beine, aber nicht ans Herz …

FAZIT: Angenehm versonnene Stimmung kann auf Dauer auch auf die Nerven fallen, zur Pose verkommen. REDEEM machen davon abgesehen nicht viel falsch und empfehlen sich für Rang zwei abwärts in den Warteschlangen vor der Agentur für Schwulstrock.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6434x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Lost
  • Promises
  • Come To Speak To Me
  • Broken
  • Drowning
  • Adore
  • Gravity
  • One of these Days
  • The Lesson
  • Micro Suicide
  • Mrs. Green
  • Letter TO A Friend

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • 999 (2011) - 8/15 Punkten
  • Awake (2016) - 7/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Caroline
gepostet am: 04.05.2011

Einfach nur traurig, ein solcher Bericht. Dieser Journalist hat wohl keinen blassen Schimmer von Musik. Wieso müssen die immer ein Kunstwerk, dass sie ja gar nicht tiefgründig kennen zur Sau machen. Um sich etwa nach einem solchen Bericht gut zu fühlen? Falsch... Mit dem verliert man nur noch mehr Zuneigung der Gesellschaft. Redeem ist klasse, besser als nie zuvor. Sie haben die perfekte Mischung von Synthy und Rock zusammengestellt. Ein grosses Kompliment!!!
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 04.05.2011

Caroline!

Und keinen blassen Schimmer hat derjenige, der nicht deinen Schimmer hat, gelle? :-)
Pädu
gepostet am: 04.05.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Ich find die Scheibe auch geil! Und hey: Ich steh trotzdem auf Frauen!! ;-)
Andreas
gepostet am: 04.05.2011

Ah, Harz IV ist wieder im Netz.
Pädu
gepostet am: 04.05.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Ich find die Scheibe auch geil! Und hey: Ich steh trotzdem auf Frauen!! ;-)
Pädu
gepostet am: 04.05.2011

Genau, Andreas... Du hast sowas von Recht *tätschel*
Thorsten
gepostet am: 04.05.2011

ich hab die Jungs auf der 3doors down tour in Berlin gesehen und muss sagen, dass die lieben schweizer die amis an die wand geblasen haben. vom neuen album kenne ich erst die single und die finde ich klasse. für mich klar ein silberstreifen am deutschen radiohorizont. ich kann unsere deutsch-singenden mucken einfach nicht mehr hören. vielleicht auch ein grund, dass ich in die schweiz gezogen bin :)
ich werde mir das album auf jedenfall reinziehen.
Roger
gepostet am: 04.05.2011

Die Single finde ich ein bisschen lasch. Den Rest kenne ich bisher noch nicht. Ich bin aber gespannt darauf, denn Redeems Erstling war der Oberhammer. Somit hoffe ich nicht, dass sie die obige Rezension bestätigt, zumal sie immer subjektiv angesehen werden muss oder sollte.
Und ja, auf den beiden Konzerten, wo ich das Vergnügen hatte dabei zu sein, rockte es ganz ordentlich.
www.metallschaedel.ch
Tom
gepostet am: 04.05.2011

Andere kritisieren aber selbst unfähig welche anzunehmen! Das zeigt schon alles... Tolles Portal!
Nochmals Tom
gepostet am: 04.05.2011

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht??? Hab da wohl einen wunden Punkt getroffen...

Dann kannste Dein Review auch gleich mitlöschen mit Aussagen wie "Schwulstrock"!
herr lehrer...
gepostet am: 04.05.2011

liebe leute, ruhig blut: Schwulstrock hat nichts mit "schwul" zu tun und ist halb so beleidigend wie ihr alle denkt...
Roman
gepostet am: 04.05.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Ich finde das Album wirklich super und die Kritik fällt doch etwas (zu) hart aus...
Raf
gepostet am: 04.05.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Einfach peinlich so ein bericht ist jemand eifersüchtig, weil er es nicht halb so gut hinkriegen würde, wie die band selbst............
Neutral^^
gepostet am: 04.05.2011

Hab die Scheibe noch nicht gehört... aber interessanterweise sind Fans der Band selten einer Meinung mit einem Kritiker, solange er die Kapelle nicht lobt.... oÔ
Und natürlich werden grob beleidigende gelöscht, denn im Gegensatz zu diversen Kommentaren weist die Review eine gewisse Objektivität auf!
Musikerin
gepostet am: 04.05.2011

Achtung Achtung...
In unserem Kreis der "fans", sind wir nicht nur Zuhörer, sondern auch selber aktive Musiker...!!!
Serge
gepostet am: 04.05.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Macht doch ein interview mit den Jungs :D
Stefanie
gepostet am: 04.05.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Ich find den Sound Klasse. Die Kritik ist wortreich abgefasst und sagt meiner Meinung nach doch nichts aus, denn Musik ist zum Glück noch immer Geschmacksache. 15 Punkte für das Album, einen halben für die Kritik... :-)
Stefanie
gepostet am: 04.05.2011

ach und PS: Hätte sich der Kritikverfasser mit dem Album richtig auseinander gesetzt, würde die Frage ""999" (was will der Titel überhaupt sagen?" gar nicht erst aufkommen...
Fabian J.
gepostet am: 05.05.2011

Redeem's Erstling war super! Die Vorab-Single 'Promises' vom neuen Album '999' ist aber - hier darf man dem Kritiker wohl Recht geben - sehr dürftig und riecht arg nach 'wir-wollen-unbedingt-das-debüt-album-toppen-haben-aber-keinen-plan-wie'.... Flaches Arrangement und banaler Text. Den Rest der Scheibe kennen wohl erst die Redaktionen, somit kein Urteil möglich. Und warum '999' - kein Plan! Bin gespannt, ob der Review hier wirklich voll am Ziel vorbeischiesst oder gar doch stimmt!
Andreas
gepostet am: 05.05.2011

Ah, die wollen also das Debüt mit "flachem Arrangement und banalem Text" toppen. Heißt also, das Debüt war genau das: Flache Arrangements und banale Lyrics. Haben sie echt geschafft, zu toppen … nach oben oder unten? Liegt wohl im Ei des Behälters.
nochmals Fabian
gepostet am: 05.05.2011

Ne Andreas, falsch verstanden :-) 'Eleven' fand ich super und ich hab einfach den Eindruck von der Single, dass das (wenn's auf dem ganzen Album so weiter geht) nicht reichen wird, um das Debüt zu überflügeln, weil eben die Single mir so 'banal' reinkommt. Verstehste? ;-)
wieder Fabian
gepostet am: 05.05.2011

...und um das noch hinzuzufügen: die Kritik mit 8 aus max. 15 Punkten ist ein gutes Resultat für den Reviewer Andreas. In über 1200 Reviews verteilte er noch nie 15 oder 14 Punkte, die 8 vergiebt er am liebsten und die meisten Reviews erhielten noch nicht mal Punkte... :-)

Vorschlag von Serge find ich super: ladet die Kapelle mal zum Interview ein! ;-)
Ardath
gepostet am: 10.05.2011

Ich finde, dass 8 Punkte wirklich sehr wohlwollend sind!
Und was die Texte angeht "... like sky on earth"- Ich lach' mich kaputt!
Jay
gepostet am: 16.05.2012

User-Wertung:
15 Punkte

@Ardath
Das Lied mit der Zeile"like sky on earth" ist ein Cover...
Da können sie für lyrics nix für.
Zuerst mal recherchieren bevor hier irgendwelche gehaltlosen Kommentare geschrieben werden.
Und wieder Fabian
gepostet am: 17.05.2012

Wie...Cover...nix dafür...sucht man sich denn die Covers fürs Album nicht selbst au...?? Achsoooo....verstehe....alles klar...

Hab die Platte übrigens ja mittlerweile gehört - und nicht zu knapp! Andreas war m.M. nach sogar grosszügig mit 8 aus 15! Nichts an Klasse, bloss auf Hit getrimmt jeder Song - kein Charakter, nicht zu vergleichen mit dem Erstling! Leider... Ist wohl aber auch der Grund, weshalb man von den Jungs nichts mehr hört...Schon mal darüber achgedacht?
Jay
gepostet am: 20.05.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Wegen einer missglückten Zeile, die ursprünglich von einer Sängerin, deren Muttersprache Italienisch ist, verfasst wurde soll man auf ein Cover verzichten, welches nichtsdestotrotz gelungen ist?
Wow, was für ein Argument…
Und der kommerzielle Erfolg und Medienpräsenz sollen dazu noch ein Qualitätsmerkmal sein?
Gut durchleuchtete Diskussionsgrundlage, wahnsinn.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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